altes
Film &Co
trauriges
zorniges
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon
Bluevelvet001
<
 
Es ist nicht mehr unser ausschließliches Ding: Das Aufreißen – es passiert auch uns Männern, wir werden aufgerissen, gnadenlos! Wir merken es nur nicht gleich, oder besser, können es nicht richtig zuordnen, wenn sich eine Frau im Lokal am Nebentisch einmal zu oft die Lippen leckt, zwinkert, mit der Zunge an die Innenseite ihrer Backen drückt (das hab ich mir nur eingebildet, hundertprozentig!) und zu uns herüber schaut – völlig ungeniert und offensichtlich interessiert - schon gar nicht, wenn es sich um eine äußerst attraktive Frau handelt, die augenscheinlich n i c h t betrunken ist, alle ihre Sinne beieinander hat, nicht einem Hardcore-Emanzenblock auf Provokationstour angehört, oder einer ihrer Freundinnen zeigen will, dass es auch auf die „männliche“ Tour geht - sich einen zu angeln.
Wir denken erst mal an einen nervösen Tick, eine Wimper im Auge oder einen lästigen Hautfetzen an der Innenseite der solariumgebräunten Backe. Aber nix! Du bist gemeint, Du im Hier und Jetzt!
Wenn dann diese Frau auch noch an deinen Tisch kommt, sich zu dir setzt, dir mit dem zweiten Satz erklärt, dass du ihr gefällst und sie dich näher kennen lernen will, dann, ja dann setzt bei uns Männern oft eine Hirnparese ein, die alles Logische und Emotionale, das wir für ein geistvolles Gespräch brauchen, unbenutzbar macht, die unsere Sprechwerkzeuge lähmt, die Kommunikationsfertigkeiten deutlich herabsetzt, den Charmekübel bombenfest mit dem Unbeholfenheitsdeckel verschließt.
Oft…aber nicht immer passiert es so – und hin und wieder gibt’s eine Sternstunde, wo der Kübel offen bleibt, die Hose zumindest für die restliche Gesprächsdauer im Lokal zu, die Zunge unglaubliche, vor Charme und unbändiger Energie sprühende Wendungen aus dem- immer zu einem süffisanten, wissenden Lächeln geformten - Mund fließen lässt. Touche’, eine schlagfertige Antwort hier, ein eingeflochtener Witz da, ein Anekdötchen im richtigen Augenblick und die Hormonkurve strebt, sich mit jeder Stunde potenzierend (sofern Kurven so was überhaupt können), Richtung unvermeidbarem Flüssigkeitsaustausch (wie unsensibel).
Dass du dann trotzdem das NEIN schaffst und alleine nach Hause gehst, gibt dir für etwa 10 Minuten ein gutes Gefühl, ein Gefühl der Stärke – du hast bestanden (was, um Gottes Willen?) – zahlen sich aus diese 10 Minuten– nicht wahr?
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma

eXTReMe Tracker