Zuerst wollte Kubrik, dass Peter Sellers 4 Rollen in „Dr. Strangelove or: How I learned to Stop Worrying and Love the Bomb“ übernimmt. Es sind dann nur drei geworden, was der Genialität des Films jedoch keinen Abbruch getan hat. In weiteren Hauptrollen: Die Weltvernichtungsmaschine der Sowjets, General Jack D. Ripper, er versucht auf eigene Faust einen Atomkrieg mit der Sowjetunion anzuzetteln, da er überzeugt ist, einer Verschwörung auf der Spur zu sein, die es zum Ziel hat, das Trinkwasser in den USA mit Fluor zu vergiften. Peter Sellers eben als Group Captain Lionel Mandrake, er durchschaut Rippers Pläne und versucht sie zu vereiteln, als amerikanischer Präsident, bescheiden, nervös, zögerlich und Dr. Strangelove, deutscher Wissenschaftler in amerikanischen Diensten mit permanent zum Hitlergruß zuckender Hand, die nur schwer zu kontrollieren ist (unglaubliche Szenen, zwerchfellerschütternd – Sellers improvisierte bei einem großen Teil der Dialoge).Und da war da noch...Slim Pickens, als Major Tom und Kapitän des alles entscheidenden Unglücksbombers, der wegen eines defekten Funkgerätes nicht mehr zurückbeordert werden kann und somit die Katastrophe doch noch auslöst. Pickens, der texanischen Vorzeige-Cowboy, voll von tiefamerikanischer Inbrunst, ihm soll Kubrik nicht gesagt haben, dass sie eine Komödie drehen. Seine patriotische Ansprache an die Besatzung soll voll ernst gewesen sein. Improvisation ist Kubriks Sache nicht, doch diesem Film merkt man eine gewisse Lockerheit durchaus an, ohne dass sein Hang zum Perfektionismus zu kurz kommt.
Vor 40 Jahren schuf er diesen Meilenstein der Politsatire, Besseres war selten zu sehen.
Vor 40 Jahren schuf er diesen Meilenstein der Politsatire, Besseres war selten zu sehen.
bluevelvet001 - am Donnerstag, 19. August 2004, 08:38 - Rubrik: Film &Co