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Bluevelvet001
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Was für eine grenzenlose Undankbarkeit. Er legte sein Leben sozusagen in ihre Hände, lieferte sich aus, legt bloß, und sie hat nichts Besseres zu tun, als ihm das Ganze wieder vor die Füße zu knallen, es ihm quasi zum Vorwurf zu machen, seine Empörung wächst mit jedem weiteren gewechselten Wort, bald ist man beim fiktiven Pflegefall - Szenario angelangt, und er sieht sich schon mit 100 über- achtzig -jährigen Greisinnen und Greisen im Altersheim, schweigend, um halb fünf beim Abendessen sitzen, an den Rollstuhl gefesselt, kaum zu einer selbstständigen Bewegung fähig, gefüttert von der sadistischen Pflegerin, die ihren Frust über ihre verkorkste Ehe mit einem saufenden Elektriker und dem missratenen Sohn an den Patienten - vorzugsweise an ihm - auslässt, während SIE sich draußen mit ihren intellektuellen, früh alternden Kaffeehaus - Freunden aus Döbling vergnügt, die ihr reihenweise zu Füßen liegen und ihre wunderschönen Haare loben, ihre neuen Schuhe und ihren unvergleichlichen Charme, während ihre technischen, rot lackierten Finger das Ruckenbauer - Eis geschickt aus dem großen Kristallglas löffeln, und die Sadistin ihm im gleichen Moment den Löffel in den Mund rammt, so fest, dass er zu würgen beginnt und die Nudelsuppe zurück in den Teller erbricht.
Der Schaffner unterbricht seine Gedanken mit der Frage nach der Fahrkarte. Das sanfte Vibrieren des Zuges lässt ihn dann einschlafen und träumen - von der Schicksalsbeziehung, die das Leben jetzt im zweiten Anlauf für ihn bereitstellt, eine Herausforderung, die er anzunehmen gedenkt - das Schicksal ist übrigens blond und eins zweiundachzig mit einem ordentlichen Satz Titten.
 

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