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Bluevelvet001
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Ich danke Lucid für die auslösende „Link-Spende“:
Eines gleich vorausgeschickt: Ich bewege mich bei meinen Ausführungen bewusst - ausschließlich auf der Ebene des nicht reflektierenden und nicht hinterfragenden Konsumenten – um den kritischen Geistern gleich die Luft aus den Segeln zu nehmen“: Eure moralisierende Sicht der Pornobranche interessiert mich nicht!“


Einzige ernstzunehmende Verbindung mit der glitzernden Hardcore–Welt der Amerikaner waren seit Anfang der 70er Jahre das „Penthouse Magazin“ und der „Hustler“. penthouse
Die Szene in den Staaten war um einiges interessanter und vielschichtiger als die europäische - ausgenommen vielleicht die skandinavischen Länder. Beate Uhse stampfte gerade ihre ersten Pornoläden aus dem hochmoralischen Boden unseres Nachbarlandes. In Österreich stattete der selbsternannte Pornojäger Humer der - in Linz, Wien und auch im erzbischöflichen Salzburg - zaghaft erste geile Knospen treibenden Branche seine legendären Stippvisiten ab, die Handkamera immer im Anschlag. (Detail am Rande: Raten sie mal, wem das Gebäude gehörte, in dem der erste Sexshop in Salzburg eröffnet wurde? Richtig, der katholischen Kirche... hör ich da ein hämisches Lachen in den hinteren Reihen?)
Wo also sollte sich der damals 14 bis 16-jährige pubertätsverwirrte männliche Jugendliche seine Anregungen holen, wenn Mami und Papis Nachtkästchen und die hinteren Reihen des elterlichen Bücherregals nichts mehr hergaben?hustler
Natürlich im neuesten Penthouse/US-Edition (die deutsche Ausgabe war noch nicht am Markt und das war auch nicht weiter schlimm, denn dabei handelte es sich um einen eher schwachen Playboy-Abklatsch, wie die ersten Ausgaben Anfang der 80er zeigen sollten). Da ging schon mal das gesamte monatliche Taschengeld drauf, die Magazine waren unverschämt teuer, aber was machte das schon, gemessen am Inhalt. Der Trieb hatte alles fest im Griff, damals wurde mir zum ersten Mal bewusst, was es kosten kann, wenn einem jungen Mann der Schwanz ins Hirn rutscht.
Bei Bob Gucciones’ US-Version des Penthouse fanden sich die aussagekräftigsten Fotos, und damals machten sich die Tugendwächter echt noch die Arbeit, die Hefte einzeln mit dem Stift zu zensieren. Ein Grund mehr sie zu kaufen. Leider zeigte auch Mutters Nagellackentferner keine Wirkung bei den dicken schwarzen Balken, hinter denen sich die zart geöffneten, manchmal matt glänzenden Mösen (Erektionslevel - eine glatte 10!) der US- Blondinen verbargen. Es kam vor, dass die Zensoren einzelne Fotos übersahen und der verbergende Balken ausblieb, weil die Seiten durch einen Produktionsfehler schon vor Gebrauch zusammenklebten, was sie in vielen Fällen, je nach Selbstbeherrschungspotential des "Lesenden" nachher oft genug taten. Es gab nämlich einen wesentlichen Unterschied. Penthouse und Hustler hielten da voll drauf, wo der „Playboy“ seine Häschen verschämt die Beine schließen ließ. Hugh Hefners’ Bunnies blieben „sauber“ und somit von der Zensur verschont; Hohn und Spott über ihn, diesen charismatischen Heuchler!
Darum ging es doch. playboyEndlich einen realistischen Eindruck zu gewinnen, die Dinge so zu sehen , wie sie dann tatsächlich waren, wenn man(n) es geschafft hatte, auch im wirklichen Leben zwischen den Beinen eines Mädchens zu landen, und sie nicht aus Versehen in Ihre Bauchfalte zu vögeln, oder verzweifelt den Reißverschluss zu suchen, der das Ganze da unten öffnet.
Einen weiteren sehr positiven Effekt hatte der Konsum der US-Lektüre auch noch. Es machte richtig Spaß, in den Wörterbüchern nach den Begriffen und Schlüsselwörtern zu suchen, die man nicht verstand, auch wenn 50 % der Vokabeln im Gymnasiums-Langenscheidt nicht vorkamen.
Die Englischkenntnisse vermehrten sich tatsächlich beachtlich, vor allem die „Forum-Rubrik“, in der die Leser ihre Sexabenteuer veröffentlichen, gab dabei einiges her! Ich profitiere heute noch davon, nicht nur bei den einschlägigen Anwendungen, es blieb auch für den täglichen Gebrauch einiges an verwertbarem Wortmaterial übrig, das über den Schulwortschatz hinaus ging.
 

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