Die Maschinen gingen systematisch vor. Alle stehenden Objekte wurden erst einmal plattgewalzt. Die Nachbarhütte, die vorwiegend aus Retortenhölzern – sprich Pressspannplatten- zusammengesetzt war, für die brauchten die Dozer knapp zehn Minuten. Der Lärm war ohrenbetäubend.
Den markerschütternden Schrei hörte Brett trotzdem. Es fuhr im durch Stumpf und Fasern. Seine Astlöcher sonderten Extratropfen Reserveharz ab, als ihm klar wurde, wer da schrie. Kein Zweifel, es war ein direkter Verwandter- ein Brett, das ebenfalls aus seinem Stammbaum hervorgegangen war. Die Stimme war unverwechselbar.
Nach dem Tode von Baum waren sie, in seine Bestandteile zerlegt – in alle Winde zerstreut worden. Und jetzt hier, auf dem Acker des Todes, hier trafen sie wieder aufeinander und sein Bruder ächzte verzweifelt um Hilfe. Es kam so gut wie nie vor, das sich Bretter noch einmal in ihrem Leben begegneten, außer, sie wurden direkt vom Sägewerk geholt und landeten alle auf der selben Baustelle. Seine Hilflosigkeit und die Untätigkeit, zu der er verdammt war, machte Brett rasend. Er sah die schrecklichen Mäuler und riesigen Raupen der Maschinen, die alles vernichteten. Bretts Bruder musste sich im Inneren der Hütte befinden, sonst hätte er ihn auf die relativ kurze Entfernung längst als Teil der Außenfassade erkannt. Vielleicht war er ja eine Tischplatte geworden oder ein Fensterrahmen?
„Oh heiliger Holzbock, hilf ihnen“, schrie Brett in seiner Verzweiflung, doch die Holzschutz-Engel hatten an diesem Tag so viel zu tun, sein Flehen wurde nicht erhört. Das Todesröcheln seines Bruders würde ewig in seinen Fasern klingen, so ein Geräusch vergisst man nie mehr.
Den markerschütternden Schrei hörte Brett trotzdem. Es fuhr im durch Stumpf und Fasern. Seine Astlöcher sonderten Extratropfen Reserveharz ab, als ihm klar wurde, wer da schrie. Kein Zweifel, es war ein direkter Verwandter- ein Brett, das ebenfalls aus seinem Stammbaum hervorgegangen war. Die Stimme war unverwechselbar.
Nach dem Tode von Baum waren sie, in seine Bestandteile zerlegt – in alle Winde zerstreut worden. Und jetzt hier, auf dem Acker des Todes, hier trafen sie wieder aufeinander und sein Bruder ächzte verzweifelt um Hilfe. Es kam so gut wie nie vor, das sich Bretter noch einmal in ihrem Leben begegneten, außer, sie wurden direkt vom Sägewerk geholt und landeten alle auf der selben Baustelle. Seine Hilflosigkeit und die Untätigkeit, zu der er verdammt war, machte Brett rasend. Er sah die schrecklichen Mäuler und riesigen Raupen der Maschinen, die alles vernichteten. Bretts Bruder musste sich im Inneren der Hütte befinden, sonst hätte er ihn auf die relativ kurze Entfernung längst als Teil der Außenfassade erkannt. Vielleicht war er ja eine Tischplatte geworden oder ein Fensterrahmen?
„Oh heiliger Holzbock, hilf ihnen“, schrie Brett in seiner Verzweiflung, doch die Holzschutz-Engel hatten an diesem Tag so viel zu tun, sein Flehen wurde nicht erhört. Das Todesröcheln seines Bruders würde ewig in seinen Fasern klingen, so ein Geräusch vergisst man nie mehr.
bluevelvet001 - am Donnerstag, 9. Juni 2005, 09:28