Vernunftbetontheit nutzt hier nicht. Das Gefühl taucht auf wie dieser bekannte Brechreiz, der auch dann noch auftritt, wenn man sich schon drei Stunden die Seele aus dem Leib gekotzt hat. Plötzlich ist es wieder da. Du versuchst gedanklich dagegen zu steuern, das Bild zu vertreiben. Das macht es nur schlimmer. Der Mensch an den du denkst startet los in neue Dimensionen du erkennst ihn zwar sofort, er erscheint nur in einem neuen Gewand, aber die Dinge die er tut sind anders. Er schlägt dich mit seiner Liebe, streichelt dich mit seinem Hass. Alles ist verdreht. Du küsst ihn, und in diesem Moment wird dir klar, es ist jemand anderes. Eine ältere Version derselben Person, neu eingekleidet? Das Bild verwandelt sich: Ein Erwachsener, den du als Kind geliebt hast, dessen Zuneigung du begehrt hast, diesmal in neuem Outfit?
Dein Verstand beschwört Freud, er soll dir deuten helfen, nichts zu machen, klare Absage – zu schnell hast du dich wieder in der gewaltigen emotionalen Welt der Erinnerung mit deinem begehrten Objekt verwoben. Und wieder wechselt die Szenerie:
Du siehst Schneeflocken, viele, fast ein Schneesturm, riechst nasse, wärmende Kleidung; ein halbvermummtes Gesicht, Zuordnung unmöglich. Dann: Speck und Zwiebel, die in der Pfanne anbraten und den unvergleichlichen Duft erzeugen, ein kurzen lautes Auflachen, der penetrante Klingelton eines Handys. Kinderlachen und Lichterketten. Du fühlst dich zu Hause, bist aber doch fremd hier, gestohlene Zeit, geborgte Behaglichkeit, künstlich?
Jetzt liegst du wach und beobachtest die Tropfen an den Scheiben, du kannst sie sehen, denn du hast das Licht draußen nicht gelöscht. Das Buch wird dich davon abhalten, in den gleichen Traum zurück zu kehren. Du bist dir sicher, dass du dahin nicht zurück willst - nicht jetzt.
Dein Verstand beschwört Freud, er soll dir deuten helfen, nichts zu machen, klare Absage – zu schnell hast du dich wieder in der gewaltigen emotionalen Welt der Erinnerung mit deinem begehrten Objekt verwoben. Und wieder wechselt die Szenerie:
Du siehst Schneeflocken, viele, fast ein Schneesturm, riechst nasse, wärmende Kleidung; ein halbvermummtes Gesicht, Zuordnung unmöglich. Dann: Speck und Zwiebel, die in der Pfanne anbraten und den unvergleichlichen Duft erzeugen, ein kurzen lautes Auflachen, der penetrante Klingelton eines Handys. Kinderlachen und Lichterketten. Du fühlst dich zu Hause, bist aber doch fremd hier, gestohlene Zeit, geborgte Behaglichkeit, künstlich?
Jetzt liegst du wach und beobachtest die Tropfen an den Scheiben, du kannst sie sehen, denn du hast das Licht draußen nicht gelöscht. Das Buch wird dich davon abhalten, in den gleichen Traum zurück zu kehren. Du bist dir sicher, dass du dahin nicht zurück willst - nicht jetzt.
bluevelvet001 - am Donnerstag, 4. November 2004, 08:13 - Rubrik: trauriges