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Mein Herz macht einen Sprung
Und die Erinnerung
Wird wach.

So ganz von selbst entsteht
Das Bild.
Momente des pures Glücks.

Mein Herz formt sich
Nach Ihrer Silhouette
Ihr Bild dringt tief in mich hinein.

Ich möcht’ zerspringen
Vor Verlangen, doch sie ist süß
Diese Begier.

Sie lächelt vom Display
Reißt mich heraus – entführt mich
In die andre´ Stadt.

Ich lächle und bleib´ stumm.
Genieß und freu mich heimlich
Und zerspringe doch nicht, wie befürchtet.

Nimm mir die Angst – bitte
Verscheuche das dumpfe Pochen im Magen
Löse die Klammer um meine Brust

Wenn du die Hand betrachtest
Sie zittert nicht
Doch du spürst
Wie es bebt – unter der Haut

Das Auge füllt sich
Die Hand geht zur Stirn
Die Lider – du kannst sie nicht schließen
Die Tränen finden ihren Weg – immer

Jetzt geht es nicht
Du musst funktionieren
Schlucke dreimal fest
Richte den Kopf gerade
Entferne mit dem Taschentuch

Nimm dich zusammen
Das haben sie oft gesagt
Du hast gelächelt und
Geschluckt und
Gerichtet und
Entfernt.

Vielleicht zu oft.

o-elo005Afrolook, Schlaghosen, Plateausohlen...70er pur. Und ein unvergleichlicher Sound:
Das Electric Light Orchestra! Da werden Erinnerungen wach!
Wilde, noch unbeholfene Zungenküsse, Bacardi-Coke und Bier aus Tonkrügen im Müllner Braustübl. „Müllner Party“ im Pfarrgemeindesaal war angesagt - die Kirche war zu dieser Zeit liberaler als angenommen und zeigte Herz für die Jugend.
Die Zahnspangen der Mädchen waren verteufelt gefährlich, man lief dauernd Gefahr, an ihnen hängen zu bleiben. Nie vergesse ich das Gefühl, als ich das erste Mal die Brüste meiner Freundin in meinen verschwitzen Händen halten durfte. Alles war schön getarnt durch den dicken Pullover, der dann im Laufe des Abends ohnehin irgendwo verschwand.
Zu „Satisfaction“ von den Stones - da bereits als Oldie gehandelt ... abtanzen, sich aneinander reiben, schmusen zu „Samba Pa Ti“.o-elo009
ELO lieferte die melodiösen Versionen der „Born to be wild“ und „Smoke on the water“- Ära und…war hörbar und nicht verpönt, wie ABBA oder Smokey.
Ziemlich unbekannt und meines Wissens nie in den Charts, mein Lieblingslied des ELO: The Diary Of Horace Wimp. Werde heute gleich schauen, ob ich eine CD finde!
http://home.tiscali.nl/~elo/

Die Schnecke wandert über die Spiegelfläche, blasenwerfendes geleeartiges Weiß bleibt. Ein Hohelied auf das Verrinnen der Zeit. Wie durch ein Labyrinth führt die Spur, niemand weiß, warum sie diesen Weg gewählt hat. Als sie den Rahmen erreicht steigt die Spannung. Er ist scharfkantig, aus geschwungenem Edelstahl besetzt mit spitzen und noch schärferen Rosennachbildungen. Souverän bezwing sie die Hürde, die Schleimspur zerrinnt etwas und trocknet, noch bevor sie ihren gesamten Körper über den Spiegel gebracht hat. Ich beneide sie um ihre Kunstfertigkeit. Einfach etwas absondern können, das mir den Weg ebnet, sooft ich auf bedrohliches Gelände gelange.

butc3Abgehalfterte Cowboys, heulende Kojoten, singende Drähte, Büffelhaut und Whiskey, Pokerspiel und alle anderen Versatzstücke dieses Genres, wo sind sie geblieben? Kann ich nur mehr in der Videothek fündig werden – oder ist es schon die DVDhek?
„Butch Cassidy und the Sundance Kid“, Paul Newman und Robert Redford, wie sie mit gezogenen Colts aus der Hütte irgendwo in Bolivien direkt in den Kugelhagel der Verfolger laufen. Die Kamera friert das Bild ein, George Roy Hill, der Regisseur sichert sich 1968 einen Platz in der Filmgeschichte.
“Raindrops keep fallin’ on my head“ Hal Davids Klassiker, von Burt Bacharach süß gesäuselt, Rührungstränen unvermeidlich – dazu eine rasante Fahrradfahrt auf der Wiese zu zweit – Ende des 19. Jahrhunderts, Newman lenkt und liebt Katharine Ross, sie ihn auch und den Redford gleich dazu. Eine Menage a’ trois, zart angedeutet...Katharine ist tatsächlich fast unwiderstehlich in ihrem bis zu den Fußknöcheln reichenden hellen Baumwollkleid, dem unschuldigen Lächeln, den herrlichen, kräftigen langen dunklen Haaren.
Wann schafft es endlich wieder jemand, einen so wildromantischen Western auf Zelluloid zu bannen? Ich will so was im Kino sehen!

Es ist nicht einfach ein Mensch zu sein. Zu oft stolpert er über seine eigenen Füße, weil’s nur zwei sind, und er sie für so viele verschiedene Dinge einsetzten muss. Sie sind knapp nebeneinander angeordnet, zu knapp, um nicht hin und wieder zu straucheln vor allem, wenn sie äußeren Kräften ausgesetzt sind. Und alles nur, um aufrecht gehen zu können? Würde er auf vier Beinen stehen, könnte das nicht passieren. Er wünscht sich überhaupt jede Menge Beine!
Ein Spezielles zum Fußball spielen, eines zum Arschtreten, eines zum Liebkosen, eines zum Schuhe herzeigen, eines zum Enthaaren, eines zum Tresenstehen, eines zum fest im Leben stehen und dann braucht er ja auch noch ein Paar zum Laufen, wären also eins...zwei...drei...neun, neun Beine! Minimum!
All das Schwere ruht auf den Beinen, der dicke Bauch, die breiten Schultern, der schwere Kopf. Gut, den Kopf könnte man noch mal anders stützen, zum Beispiel mit einem zweiten und sogar dritten Hals. Doch das würde für die Beine nur eine zusätzliche Belastung bedeuten, also keine gute Idee. Er muss wohl doch sehen, dass er mit den beiden, die er hat zurecht kommt.

Farbe hat der gesamte Trakt zum letzten mal in den 70er Jahren gesehen. Die Türen wirken noch schmutziger als die Wände. Das gesprenkelte Mausgrau der Steinböden passt glänzend zu den Zahnbelagsfarben der Flure und Hallen. Es riecht nach 3-Bohnen Kaffee(wasser) und aufgebackenen Halbfertigbrötchen. Die Aktentaschen unter den Armen der vorbei Schlurfenden sind so abgewetzt wie die Sesselbezüge in den Büros. Auf einem dieser „Sitzzustände“ - „-gelegenheiten“ wäre glatt übertrieben, nehme ich vorsichtig Platz. Die Rechtspflegerin überrascht mit ihrem frischen Wesen und ihrem noch frischeren Atem. Pfefferminz pur strömt mir entgegen und sogar ein Lächeln ist drin. Der schmallippige Mund deutet eher auf eine harte Verhandlerin, und ich stelle sie mir sogleich in einem schwierigen Streitgespräch vor. Ihre Auskünfte sind kompetent, sachlich und überaus freundlich erklärt. Woran lag es also, dass sich der Ring, der sich um mein Herz geklammert hat erst löste, als ich die abgefuckten Hallen der Iustitia wieder verlassen hatte? Ich tippe auf die hässliche Einrichtung und liege garantiert verkehrt!

Es ist ein seltsam beruhigendes Wogen, steckt doch die enorme Kraft des Windes dahinter.
Dämmerung.
Rauschen wie Meeresbrandung, nur unregelmäßiger, aber nicht weniger beruhigend. Ein seufzerlösendes Hörerlebnis bietet sich an; ich bin gefangen vom Rhythmus der bewegten Luft. Die Falten der Gardine teilen das Bild in mehrere Abschnitte. In sanftes Weiß getaucht, der Bewegung des abgelenkten Luftstroms folgend, entsteht die Symphonie der Luft, die Äste tanzen ihren grünen Tanz. Ich merke, wie mein Atem sich synchronisiert. Fast schwebe ich, getragen von der einströmenden Brise, ergebe mich der Melancholie dieses Klangs. Die Tränen kommen, und ihr Schleier lässt ein neues Grün entstehen. Zu schnell holt mich ein anderer Klang zurück. Ich schließe das Fenster und versuche, den neuen Atemtakt ohne Vorgabe zu halten.

Omas Teppichklopfstange kommt mir in den Sinn, und die Bärbel, die dranhängt - an der unteren Stange, das ist die, ohne Spiralhaken für die Wäscheleine. Ihr Kopf ist nach 2 Minuten so rot wie eine saftige Erdbeere. Der Innenhof, dessen Nordseite leicht abfällt, hin zu den Garagen, in denen kaum noch Autos stehen, es herrscht immer ein ganz besonderer Geruch dort, besonders um die Mittagszeit. Aufgewärmtes Gulasch, Buchteln mit Vanillesauce, Rindsuppe und die leicht modrig-fleischigen Düfte des Rinderherzens, das Frau Sparber - die Nachbarin in der Wohnung über meiner Großmutter - gerade für ihren Dackel abkocht. Ich gehe nie näher an dieses Fenster, hänge mich lieber zu Bärbel an die Klopfstange und warte, bis ich auch einen roten Kopf bekomme. In Sachen Ausdauer kann ich es nicht mit ihr aufnehmen, sie hängt da vor sich hin, wie ein Stück Speck in der Räucherkammer, ruhig - umhüllt von vielen Düften und völlig unbeweglich. Hin und wieder schaff ich es, sie so zum Lachen zu bringen, dass sie den Halt verliert. Dann muss sie abspringen, verfolgt mich durch den ganzen Hof; ich lass mich erwischen, weil sie sich dann auf mich setzt, auf den Brustkorb, und mit ihren Beinen meine Arme so einklemmt, dass ich mich nicht mehr wehren kann. Will ich auch gar nicht. Ihr Höschen ist ein paar Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Wir halten beide den Atem an und unser Blick trifft sich. Es kribbelt, unsere Augen funkeln, ich bin Kind und doch schon nicht mehr...ich genieße es, bewege nur den Unterkörper, spanne die Hose über meinem Becken so fest es geht...bis sie mich loslässt.

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?" Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war. "Ach die Traurigkeit," rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen. "Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch. "Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet." "Ja aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?" "Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?" "Ich.....ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt." Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen." "Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet." Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt." Die Traurigkeit hörte auf zu weinen.
Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber...aber - wer bist eigentlich du?" "Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung."!

Das eine Auge schaut aus wie zugeklebt, obwohl keines mehr drinnen ist. Einfach zugenäht, kein Glaskörper vorgesehen. Ein Unfall? Die linke Stirnseite und die Schläfenpartie sind stark deformiert. Der beigefarbene Anzug klebt an seinem Körper, ein Teil des Kragens ist hochgestellt, die Wassertropfen noch nicht trocken. Der ganze Mensch wirkt irgendwie verknittert und in sich zusammengeschoben.
„....öllner, heiß ich, kennen´s mich nicht?“
„Hans... ich war in Tirol.“
„Wie, noch einmal bitte?“
„Zöllner Hans aus Tirol“.
„Den Söllner Hans kenn ich - das ist ein bayrischer Künstler."
"Warum glauben sie, dass ich sie kennen muss?“
„Viele kennen mich, ich bin weg aus Tirol.“
Er kratzt sich vielsagend an der Schläfe. Ich vermute eine Platte aus Chirurgenstahl unter der Haut. Die Feuchtigkeit macht ihm zu schaffen.
„Ich bin weg aus Tirol, jetzt brauche ich einen Schlafplatz und eine Adresse!“
„Ich krieg noch eine Nachzahlung von der Pension, aber die leg ich so und so zurück.“
Ich versuche heraus zu finden, wovon er lebt. Aus den Innentaschen seiner Jacke fischt er einen Packen Papiere.
„Der Geheimdienst weiß viel über mich.“
„Den brauchen wir gar nicht, mir genügt schon, wenn sie mir sagen, wann und wo sie geboren sind.“
Aha - er lächelt. Die Haut über der leeren Augenhöhle verschiebt sich zu einem Wulst, ein zweiter Mund entsteht, aus dem Haare wachsen.
Plötzlich wird mir klar, was mich so irritiert hat. Es ist der rubinfarbene Stein, den er am Ohr trägt.

Jeder Mann, der sich mit ihr beschäftigt ist zuerst einmal verdächtig, sie zu begehren. Offensichtlich ordnet man/(eher noch)frau MM magische, unwiderstehliche Eigenschaften und männermordende Züge zu, die eine andere Form des Interesses nicht zulassen. Sie hat heute Geburtstag. Ich fühle mich ihr zugetan, seit ich sie das erste mal gesehen habe. Sie hat mir nie als Onaniervorlage gedient. Die Bilder, die ich in mir trage sehen anders aus. Diese Bilder sie sind es, die mich mit ihr verbinden. Ein paar davon hab ich im Netz gefunden. shaw-015barris-011ross-010

Mit dem Charme eines hodenkrebsoperierten ehemaligen Kammerjägers serviert er mir mein Bier. Seine Kellnerlivree sitzt noch schlechter als sein Gebiss. Als ich das Handy aus der Tasche ziehe, beäugt er es misstrauisch und winkt mit dem Kopf in die Richtung der Gaststubentüre. Ich wäre ohnedies hinausgegangen. Ein 5 mal 5 Meter – Vorraum mit kalten abgeschlagenen Marmorfliesen empfängt mich. Die toten Glasaugen in den Schädeln der Böcke und Hirsche starren mich an. Der Geruch von altem Fett und Fell - durch den Windfang kaum gebremst und ständig in Bewegung gebracht - vermischt sich zu einer gelungenen Magenreizkombination und ich bereue, das Essen schon bestellt zu haben. Warum gehe ich auch immer wieder in solche „Gutbürgerlichen“ ? Es gibt kaum etwas, das mir mehr zuwider ist als Gutbürgerliches – außer es betrifft die Küche. Manchmal zumindest.

„Schwarze Sonne“ oder „Sonnenfinsternis“, so nennt mein Kollege ihn, H. - unseren Putzmann. Als emanzipierte, soziale, der „Geschlechtsneutralität“ verpflichtete Institution beschäftigen wir ihn seit Jahren im Stammhaus.
1,65 Meter, stoppeliger Quadratschädel, humpelnd, pockennarbig und nach Essigwurst riechend. Ein grobschlächtiger Augenglasl - Sheriff mit der Lizenz zum „Grantln“. Manchmal möchte ich ihm einen Tritt verpassen, meist dann, wenn er mir mit dem Ignorieren meines freundlichen „Guten Morgen, H.“ den Tagesbeginn so richtig versaut.
„Was bildet sich dieser Sch.......ein, wer er ist?“
„Jessas, der Bröselkönig...“ muss ich mir anhören, wenn er unter meinem Tisch saugt – oder „Jetzt kannst wieder umsauen...!“
Dann, ja dann juckt mich die Fußspitze gewaltig.
Wenn er mit seinem Arbeitsgerät, einem Teppich-Klopfsauger, batteriebetrieben, klein, handlich, mit einer Bewegung aus dem Handgelenk steuerbar, durch die Gänge und Büros latscht, darauf wartet, dass ihm jemand Kaffee anbietet (keiner tut es!...hähä!!), und ich ihm wünsche, dass eine Horde Popkorn und Soletti fressender Schulkinder über unsere Beratungsstelle herfällt, dann merke ich, wie gut es ist, dass ich in einer liberalen Familie aufgewachsen bin und eine pädagogische Ausbildung genossen habe. Über die Tatsache „Gedanken sind frei“ freue ich mich dann um so mehr!

Oh Mann/Frau! Nachdem ich das gesehen habe:

http://www.happytreefriends.com/watch_episodes/index.html#24

wünsch ich mir "Tom und Jerry" zurück!!!

 

twoday.net AGB

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