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Bluevelvet001
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Ich glaube es ist sehr anstrengend, so wie ich zu sein. Darum bin ich manchmal so erschöpft. Menschen, die zuviel denken, ihnen sagt man am besten, sie sollen's lassen. Aber sag dir das mal selber. Du glaubst dir nicht-hundertprozentig- und machst weiter. Manchmal meinen die Leute, ich bin verrückt und lachen einfach, weil man soll ja lachen, damit die Verrückten ruhig bleiben. Und wenn genug gelacht wurde kommt dann immer der gute Rat:
"Du solltest Ordnung bei dir schaffen!"
Was meinen die damit? Ich finde mein Bett immer! Vor allem jetzt in der neuen Wohnung. Da muss ich nämlich drüber steigen, wenn ich zum Schrank will. Von wegen- Unordnung!

Es ist ein einsamer Blick, den ich in die Vergangenheit werfe. Angenehm einsam, weil nicht begleitet von Erinnerungsschmerz oder Verklärung. Einsam, weil ich ihn nur werfen kann, weil ich jetzt alleine bin. Einsam, weil die Gedanken abheben vom realen Alltag und in die Vergangenheit eintauchen- also verlassen- (ist doch immer eine einsame Sache?), sich drehen um Bilder, die Sie ausgelöst hat, mit ihrem spontanen Besuch. Einsam, weil die Bilder so schnell verschwinden, wie sie gekommen sind und einer kühlen Bestandsaufnahme weichen und das ist die Basis für den Tagtraum – für meine Tagträume zumindest. Einsam, weil ich es hin und wieder notwendig brauche, alleine zu sein und es just in diesem Moment so deutlich spüre. Noch kurz einsam, aber nicht mehr lange, weil es meinen kreativen Zwilling weckt, ihn herausfordert, den überspannten Spinner, den ich so liebe (nicht immer, aber immer öfter).
Und dann geh ich spazieren, in den unendlichen Parks des ganz alten Teils meiner Erinnerung, manchmal laufe ich, um die nächste Station schneller zu erreichen, nehme hin und wieder eine Abkürzung, saufe gierig kühles Brunnenwasser in mich hinein, wenn ich eine Durststrecke im schnellen Vorlauf überwunden habe, bleibe kurz stehen um Atem zu schöpfen, streite mit dem Teufel um meine Seele (dem Höllenarsch verkauf ich nichts mehr!), küsse die Frauen meines Lebens noch einmal innig, verprügle meine Feinde und gewinne immer (die Vorteile des Traumes).
Einsam, pur, stark, genial, existentiell- es pulsiert in mir- die Superlative beben. Ein einsamer Blick, wie gesagt und diesmal schaffe ich es, die Energie, die ihm innewohnt in mich aufzunehmen – ich fülle den Tank!

Binde dir ein Mascherl in die längst fälligen Nasenhaare, ein Kerze auf das, mit Filzhut und Gamsbart geschmückte Haupt gesetzt, in Walkjankerl oder wahlweise Lodenmanterl geschlüpft - den Kragen aufstellen nicht vergessen - ein Füßchen, selbstverständlich trachtenbeschuht – mit silberner Schnalle - nach hinten weggestreckt, installiere dich - so adjustiert - am Beginn der Getreidegasse, summe die kleine Nachtmusik und iss ein paar Mozartkugerl. japRGDu kannst dir sicher sein, dass innerhalb von zwei Minuten ein Schwarm japanischer Touristen um dich herumwuselt, unter entzücktem Gejapse (jetzt weiß ich endlich, woher der Begriff wirklich stammt!) 120 Fotos pro Minute von dir schießt und versucht dich, an den Quasteln deiner Hirschknopf-Halsbinde ziehend, zum Tanzen zu bringen. Schlag sie nicht, sie würden nicht verstehen, dass es dir nur um den Installationsgedanken geht, nur um den puren reinen Aktionismus. Jipeejajehhh.

Bittermandel auf den Gaumenbläschen. Schock aus dem Bauch ins Herz, über die Atemwege in die Mundhöhle. Zahnarztpraxen-Panik. Der Tastsinn ist verschwunden, die Hände zittern leicht, das Frühstück schmeckt nicht mehr, wird langsam kalt, und du rettest die kleine, übrig gebliebene Stubenfliege nicht, die sich auf dein Honigbrot gesetzt hat. Perchten01Dein Blick fällt auf die gehörnten rot-schwarzen Figuren, die um deine Kaffeetasse tanzen. Dünne lange Zungen hängen aus ihren Mäulern, sie schleifen sie am Boden mit, drehen Pirouetten, knallen mit ihren Weidenruten auf den Unterteller, kratzen sich zwischen den Beinen, stinken kräftig aus dem Maul – zumindest raucht es gewaltig- und die Hexe, die sie anführt, trägt rote Strapse und jede Menge Leder, eine Fackel in der einen Hand, die andere um das Horn eines ihrer, ihr bedingungslos ergebenen Perchten gelegt. Geifernd wie eine läufige Hündin tanzt auch sie auf dem Holzwagen, breitbeinig, ekstatisch, geil.
Du schreckst aus deinem Tagtraum auf, und der Trigger für diese Szene wird dir umgehend klar. Eine Einladung zum Perchtenlauf in Gnigl. Vor mehreren Jahren hast du diese spezielle Pass mit den geilen Hexen das erste Mal gesehen, sie brachen mit den gängigen, faden Brauchtumsvorstellungen, wie ein Krampus-Lauf auszusehen hat. Hexen-200524Heiß und kalt ist dir geworden beim Anblick der Wilden Horde, angeführt von einem lebendigen Hexen-Triptychon; Kind und Mann in dir fühlten sich gleichermaßen angesprochen, wild und schön, schräg und laut – pulsierend, erregend, geil, einfach revolutionär!
Gut ist dir das Bild des Trachtenpärchens in Erinnerung, in der Hand die Glühweinbecher, der Mund von Herrn Walkjanker so weit geöffnet, dass wohl der gesamte Fuß von Frau Hexe, inklusive High Heel Stiefelette hineingepasst hätte, als der Hautwagen der Pass an ihnen vorbeizog.

Und da steht sie wirklich. Die leibhaftige Deix – Figur: Fast zwei Meter groß, ist sein Arsch doppelt so breit wie seine Schultern. Mönströse Schwabbel-Oberkeulen sitzen auf dünnen Haxen, die in kleinen Schlauchbooten stecken, sagenhafte Titten, die durch einen eng anliegenden, orangefarbenen Pullunder besonders zur Geltung gebracht werden. michelinDarunter mehrere kräftige Ringe, um die ihn jedes Michelin-Männchen beneiden würde. Die Sack-Hose aus braunem Kord spannt sich unter dem letzten Ring um die Stelle, an der die Hüften zu vermuten sind. Der Gürtel, sofern er einen trägt, ist nicht sichtbar und somit als Abgrenzungsmerkmal von Ober- und Unterkörper untauglich. deix_vor_museumDas "Schrägste" aber ist der Kopf: im Vergleich zum übrigen Körper hat er die Größe einer Dörrzwetschke. Die Haare, die darauf wachsen, erinnern an Schimmelpilz, sie strahlen in einem fahlen Hornhautton. Eine schimmelige Dörrzwetschke, die noch dazu- etwas linksbündig versetzt- zwischen den Schulter-Dübbeln sitzt. Seine Mitnehm-Bestellung passt zu seinem Äußeren: Achtmal Pizza Grande (Mindestdurchmesser 38 cm) mit Allem! Ein Candlelight-Dinner mit seiner Moby Dick? "...dare she blew!!!!!"

Ein so ein Sauviech von Gelse hat mich an einer sehr empfindlichen Stelle gestochen! Man stelle sich das vor. Es ist November! Wie ist es möglich, dass diese Blutsauger immer noch leben und stechen können? Ich war mir absolut sicher, alle vernichtet zu haben. Bin mir schon lächerlich vorgekommen, als ich vor einer Woche bei BIPA nach Gelsensteckern fragte.
Hab ihn gleich angesteckt! Unmöglich, dass auch nur einer dieser widerlichen Vampire alle drei Plättchen überlebt hat, völlig unmöglich!Und jetzt das!
Die Stelle sieht nicht nur hässlich aus, es juckt extrem. Genau in die dickste Ader! Der kleine Sauger hat ganze Arbeit geleistet!
Und dann(???):malaria_Gelse
Ich hab sie entdeckt, die Antichristin der Insekten, auf der braunen Zierleiste der Holzkommode. Dick, schwarz und träge saß sie da. Und stellt euch vor, ich konnte sie nicht erschlagen – als ich den dicken Wochenend-Standard zum entscheidenden Schlag erhob, zuckte ein stechender Schmerz durch meinen Unterleib; so stelle ich mir das Gefühl vor, wenn ein dünner Blumendraht, um die "cojones" gezogen wird, und dann mit der Schraubzwinge angezogen. Da ist mein intimstes Blut im Bauch dieses Viechs!
Jetzt muss ich wohl warten, bis sie vor Altersschwäche vom Kastl fällt, hoffentlich find ich sie und hab wenigsten die Genugtuung, ihre Leiche - mit einem schadenfrohen Lächeln auf meinem Gesicht - im Klo runterzuspülen! Dich überleb ich allemal!!!

Die verbale Brutalität der Wiener ist in solchen Zeiten wirklich kaum zu überbieten:


„I druck’ den Häupl ned duach – uihh- fast hed I Wampl gsogt!“
„Geh - scheiß da nix, de blade Sau z’reissts e boid amoi!“
„In lauta Hundata- hoff I, dann klaub’ I eam zamm’, den rodn Sack!“

„Der Vassili-kuh mecht I'n eini doan - dahin, wo’d Sonn nie hinscheint!“
„Die Griechen hab’s Oaschpudern eh erfunden - glaub' mas!?!“
„Der taugt des sicher, die kennt goa nix anders!“

„Und da gschissene blau-augade Pappn-Pfuscher?“
„Der tuat am liabstn Stecken-fechtn mit die Soizbuaga Datschkapller.“
„Daweil hoda ned amoi die Matura, der Wappler, wos wüll' der in da Bolitig?“
strache

Leider ist kein ÖVP-"Anhänger" in der Raunzergruppe. Schade. Und da gab’s doch noch eine wahlwerbende Partei - oder so was ähnliches zumindest ??? Aber deren Name fällt mir jetzt nicht ein. Nur den Chef, den weiß ich noch...Nörg Neider oder so...

Der neue Mann verwendet die neue Zeit gern zum Fliegen. Er hängt wie ein Affe an Drachen und Schirmen, zieht wundervolle Kreise, manchmal stürzt er auch wie ein Raubvogel herunter, in den Fichtenwald, wo ihm die Baumwipfel schon mal ein zweites Arschloch verpassen. Eine elegante Landung will eben gelernt sein, da geht nix unter 1000 Flugstunden. Wie einst der Menschenaffe zum Menschen wurde, so ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Mensch zum Menschenadler wird. flavioVieles deutet auf die unausweichliche Entwicklung zum Vogel hin. Spannend wird die Frage, ob sich unsere Geschlechtsteile im gleichen Tempo mitentwickeln. Ich freu mich schon, wenn ich im Himmel sitzend die Männchen dabei beobachte, wie sie versuchen, im Flug ihre Kloakenöffnung auf die der Weibchen zu drücken. Wobei es dem einen oder anderen Luftficker ganz schon mulmig werden wird in seinem neuen Federkleid.
Übrigens, es wurden am Gaisberg in Salzburg die ersten Exemplare mit flugfähigem Laptop entdeckt. Nix für mich! Ich bleib bei meiner Porno-Briefmarkensammlung.

Es gab eine Zeit, da waren wir Männer enger geschnitten im Schritt oder manchmal auch weiter. An den Nähten liebten wir das Abgesteppte, das aufträgt, oder das Lose des freien Falls, das kaschiert – und im Knopfloch manchmal eine Rose. namenlos1Obwohl wir mit einem „Schau mir in die Augen, Kleines“ auch damals keine Katze mehr vom heißen Blechdach herunter holten, versucht haben wir es wenigstens und nach getaner, wenn auch erfolgloser Arbeit erst nach dem 13. Bier in die Hecke gekotzt.
Aber merke auf: Auch der seelische Krüppel leistet sich heutzutage einen guten Schneider und hat salopp seine Krücken im Griff. Wir haben gelernt, unsere Mutterbeziehung zu analysieren, und geben unseren Ödipus über die Urlaubszeit ins Kinderheim zur Betreuung. Neue Schnittmuster braucht das Land!

„Wir saßen sehr vergnügt vor einer Kneipe unter Bäumen.
Als aus einem Nebenhaus eine Pärchen stürmte.
Sie weinte und sie hielt ihn fest und er versuchte sich los zu reißen.
Und er schrie: "Geh weg mit deiner Herzscheiße!"
Herzscheiße! Herzscheiße! Herzscheiße! Herzscheiße!
Ja er sagte: "Geh weg mit deiner Herzscheiße!"vandannen_live_gr2
Meist tut es gut, Fanny van Dannen zuzuhören, wenn er sich seinen Frust von der Leber jault!
Er jammert wild drauf los, ohne das es nach klassischem Jammer klingt.
Und an so manchen Tagen singt er mir aus tiefster Seele!
Damit zum Beispiel!

Die Gruppe besteht aus 15 Personen. Am dritten Tag des Gruppenseminars belebt eine skurrile Episode den weiteren Therapieverlauf. Während der Meditation furzt mein Nachbar und Kollege laut und genüsslich, einige der Anwesenden kichern. Das Kichern ist ansteckend und schon bald sehen sich die meisten Seminarteilnehmer von einem Lachkrampf gepackt. Der Therapeut reagiert panisch:
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Als jemand ein Fenster öffnet, um der frischen Luft eine Chance zu geben, stürzt er zum Fenster, schließt es und doziert heftig auf den Öffnenden ein: “ Niemals die Fenster öffnen während des Seminars, die ganze Energie geht so verloren...“
Als dann aus dem Raum kommt, „...o Gott, hoits den Schas fest, den brauch'ma no!“ ist es entgültig vorbei. Die Leute prusten drauflos, sie lachen aus vollem Hals, die Zwerchfelle quietschen, bis dem einen oder anderen Teilnehmer ebenfalls ein Quersitzender – Resultat des schlecht verdauten Mittagsschnitzels - entfährt und es im Raum wirklich grauslich zu stinken beginnt. Der Spuk dauert knapp 20 Minuten, so manch eine(r) hat ins Höschen gepinkelt - Seufzer- und Schließmuskel lösend das Lachen. Der Therapeut sitzt stumm in seiner Ecke und putzt hilflos an seiner Brille herum.
An diesem Abend gibt’s keine Feedback-Runde. Wie schade!

Wie wär’s, wenn ihr mich alle mal kräftig am Arsch leckt!
Ich hab es satt den Hampelmann für pubertierende Söhne, überforderte Mutter und sonstige ewiggestrige, uneinsichtige, grenzdebile und alkoholkranke ehemalige, tatsächliche und zukünftige Familienmitglieder, sogenannte Freunde und sonstige Ausgeburten der Hölle zu spielen.
Euer Geseire geht mir - verdammt noch mal- am Arsch vorbei. Mit euren Hausmeister-Krause-Problemen könnt ihr andere Menschen zu tode langweilen, dem nächsten, der den Kopf bei meiner Tür reinsteckt und mehr will als ein Glas Wasser, hau ich glatt eine aufs Maul.
Und Tschüss!

„Vermaledeit“ – ein unglaublich treffendes Wort, das ihre gesamte Situation beschreibt. Sie gebraucht es sicher 30 bis 40 Mal im Gespräch. Die grobporige, rotgeäderte Haut in ihrem sonst sanften Gesicht verrät ihre Geschichte, der Alkohol als Helfer in der Not, er fordert seinen Tribut. Das zarte Make-up kann die Zeugen der Schmerzen und Erniedrigungen, die sie über Jahrzehnte erdulden musste nicht verdecken. Die Schläge der Männer, dort platziert, wo es weh tut, aber keine Spuren hinterlässt, sie trägt die Zeichen der Überlebenden mit hoher Würde.
Staunen bei mir. Wie hat sie sich die Sanftheit ihrer Zuge bewahren können?
Als sie merkt, dass ich ihr wirklich zuhöre, beginnt klar zu werden, was ihr als Ventil dient. Ihrem Mund entströmen Worte ohne Ende, kaum Pausen machend sprudelt es aus ihr heraus, wenn sie unterbricht für einen Moment, sucht sie nach dem passenden Wort, der Zuhörer getraut sich nicht, ihr zu helfen oder sie gar zu unterbrechen. Zu sehr ist er gefesselt von ihren Geschichten, die sich erst eröffnen, wenn man zwischen den Zeilen hört, ihre Pausen als Rhythmus erkennt, die Schwankungen in der Stimmhöhe zu deuten versteht.
Die gequälte Seele wird sichtbar, tritt heraus und zeigt ihre Blessuren, Verletzungen, den Schorf und die Narben. Ihr Lächeln bleibt traurig und gewinnend, die ganze Dauer des Gesprächs über.

Er sitzt im Gastgarten, reißt heimlich an den hervorstehenden Zweigen und zupft brutal an den Blüten der Pflanzen, welche die Hecke formen, als Sichtschutz in große Betongefäße gesetzt. Blüte um Blüte zerquetscht er, zerreibt sie zwischen seinen Fingern, knickt die Ästchen, bohrt damit in der Blumenerde. Am liebsten würde er noch eine schöne Blase voll dazupinkeln, die Kiste mit seinem rötlich eingefärbten Ziegelmehl-Harn überfluten. Alles nervt ihn. Und dann noch die Tauben. Die Jugendstilfassade des Altbaus bröckelt, die Tauben scheißen auf die Fensterbretter, und die höchst aggressive Kacke der Viecher frisst sich langsam wie konzentrierte Säure die Häuserwand herunter.
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Er säuft den Rest Bier aus dem Glas, das Duzend ist voll, erhebt sich schwerfällig und bleibt vor dem Garten noch einmal stehen, um gegen die Hecke zu pinkeln. Die Fußabdrücke sind deutlich sichtbar, als er sich mühsam weiterschleppt. Nasse Füße, kaltes Herz. Nix Schatzi. Schluss mit lustig! Schatten im Gastgarten.

 

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