Um nicht entgültig überzuschnappen, habe ich versucht, den Dingen, die ich nicht verstehe, Farben zuzuordnen. Meine Welt ist dadurch nicht farbiger geworden, eher "wild gestreift", und das in vollkommenen "Unfarben".
Blasslila, Beige, Zitzerlumbra. Positivere Farben fallen mir bei solchen Zuordnungsprozessen nicht ein...welch Wunder.
Uags! Vielleicht sollte ich doch den anderen Weg gehen, und eher die Sachen geistig einfärben, die ich verstehe. Mit etwas kräftigeren, klareren Tönen. Die Streifen werden bleiben, aber das Farbspektrum wird sicher um einiges größer. Welch eine Erkenntnis - du bist einfach genial!

Uags! Vielleicht sollte ich doch den anderen Weg gehen, und eher die Sachen geistig einfärben, die ich verstehe. Mit etwas kräftigeren, klareren Tönen. Die Streifen werden bleiben, aber das Farbspektrum wird sicher um einiges größer. Welch eine Erkenntnis - du bist einfach genial!
bluevelvet001 - am Sonntag, 26. März 2006, 11:09
Stolz richtet viel Unheil an. Zum Beispiel das Aufbäumen gegen vermeintlich erlittenes Unrecht. Resultat sind Rachegedanken, fungierend als Triebfeder tief sitzender Verletzungen, von denen oft weder der Versursacher noch der Verletzte selbst weiß. Ich kenne niemanden, dem Stolz jemals etwas gebracht hätte, kenne aber genügend Opfer seiner verwirrenden Auswüchse. Es ist unglaublich schwer, sich diesem unbändigen Gefühl zu entziehen. Ich schaff es nicht sehr oft.
bluevelvet001 - am Freitag, 24. März 2006, 17:16
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Gerammelt voll das Wartezimmer! Mein erster Arztbesuch in Meidling. Ärztin für Allgemeinmedizin. Riesengroßer Gemeindebaukomplex. Erst jetzt bekommt der Ausdruck Gemeindebau für mich seine echten Dimensionen- beim „Hierher finden“. Die Adresse ist ja noch harmlos, die klassische Hausnummer 1, du denkst dir gar nichts. Doch dann stehst du vor dem Eingangsportal, Made 1949:
19 Stiegenaufgänge, je zwei Treppen links und rechts weggehend, über fünf Stockwerke. Für Salzburger: Es ist ungefähr so, wie wenn du in Lehen beim Interspar in das Gebäude gehst und dann beim Müllner-Bräustübel in Saal 4 wieder rauskommst.
Aber ich bin fündig geworden.
Die Schlange steht bis auf den Gang hinaus. Zwei Wohnungen, über den Flur muss man zwischen den Behandlungs-räumen 1 und 2 wechseln, wenigstens die Ärztin braucht nicht die Wohnungen zu wechseln. In der Ecke der „Anmeldungswohnung" pickt ein alter Türke, erst als ich neben ihm Platz nehme, merke ich, dass er am Tropf hängt - im Wartezimmer, wir schwant Übles. Er hat die Augen ganz verdreht und kurz frage ich mich, ob er noch lebt.
Ein österreichisches Babyface schaukelt ihr Baby auf ihrem linken 95Kilo-Oberschenkel. Ihr rechter OS dürfte knapp 90 auf die Waage bringen, weil er ca. drei Zentimeter kürzer ist. Ich starre auf die Einlagen des rechten Schuhs, die sie neben der kreischroten Pennymark-Tasche stehen hat. Die Zechen sind nackert und ebenfalls kreischend-rot. Ich kann mich nicht richtig abwenden. Ich fühle mich an Zeiten erinnert, wie wir als Kinder in Yugoslawien mit einem fetten, toten, an den Strand gespülten Oktopus spielten, und es stellt mit sanft die Nackenhaare auf. Der Türke grunzt unruhig und genau in dem Augenblick kommt Frau Doktor aus dem Behandlungszimmer um ihn vom Tropf zu nehmen. Perfektes Timing! Eine Erscheinung: In den 50ern, mit Turmfrisur aus den 50ern, blaues Strickjopperl, knallenge Jeans, 1, 85 Meter groß, stelzt sie auf mich zu. Ein joviales „Grüßeuch“ von einem gewinnenden Lächeln unterstützt, begleitet sie.
Als sie dann dem Alten mit einer zärtlichen Geste die wirren verschwitzen Haare aus dem Gesicht streift und ihn im fließendem Türkisch anspricht, nebenbei der alten Dame auf ungarisch eine Frage nach einem Medikament beantwortet und mir noch ein bezauberndes Extralächeln schenkt, weiß ich, dass ich richtig bin.
Ich hab wieder eine Hausärztin!
19 Stiegenaufgänge, je zwei Treppen links und rechts weggehend, über fünf Stockwerke. Für Salzburger: Es ist ungefähr so, wie wenn du in Lehen beim Interspar in das Gebäude gehst und dann beim Müllner-Bräustübel in Saal 4 wieder rauskommst.

Aber ich bin fündig geworden.
Die Schlange steht bis auf den Gang hinaus. Zwei Wohnungen, über den Flur muss man zwischen den Behandlungs-räumen 1 und 2 wechseln, wenigstens die Ärztin braucht nicht die Wohnungen zu wechseln. In der Ecke der „Anmeldungswohnung" pickt ein alter Türke, erst als ich neben ihm Platz nehme, merke ich, dass er am Tropf hängt - im Wartezimmer, wir schwant Übles. Er hat die Augen ganz verdreht und kurz frage ich mich, ob er noch lebt.

Als sie dann dem Alten mit einer zärtlichen Geste die wirren verschwitzen Haare aus dem Gesicht streift und ihn im fließendem Türkisch anspricht, nebenbei der alten Dame auf ungarisch eine Frage nach einem Medikament beantwortet und mir noch ein bezauberndes Extralächeln schenkt, weiß ich, dass ich richtig bin.
Ich hab wieder eine Hausärztin!
bluevelvet001 - am Donnerstag, 16. März 2006, 13:35
In den letzten Jahren, oder besser, spätestens seit dem Zeitpunkt, als ich meine Freundin kennen lernte, hat sich meine Einstellung zum Telefon unglaublich verändert. War es mir früher einzig als Arbeitsgerät wichtig, oder um Termine für Treffen mit Freunden, Bekannten oder Familie zu vereinbaren, hin und wieder einen Handwerker ins Haus zu rufen oder mangels eigenem Köter diesen rüde zu verbellen, nachdem wieder nur die Hälfte ordentlich hergerichtet war, oder mich einfach nur bei der Post zu beschweren, wenn der erwartete Brief mehr als einen Monat unterwegs ist, so verfalle ich heutzutage in grelle Panik, wenn der Akku droht auszulassen und kein Ladegerät zur Verfügung steht. Ich grabe Löcher in den Parkettboden, um das keine Kerlchen dann in der Innentasche meiner neuen Lederjacke zu finden, die ich vergessenerweise anhatte, um irgendetwas an mir zu haben, was jünger aussieht als vierzig.
Noki geht mit mir zu Bett und steht mit mir auf, stets bereit! – Das verflixte, heißgeliebte elektronische Scheißerle. In einem beginnenden Anfall von Altersschwachsinn habe ich mir ein Neues, sauteures bestellt, das prompt am nächsten Tag geliefert wurde – nicht von der Post – nur, weil sich das alte 7250i nicht mehr laden ließ. Ich glaube ich hab das Nachbarauto getroffen, als ich das Ladegerät aus dem offenen Fenster feuerte, das war nämlich schuld, an der Lademisere – Noki 1 war gar nicht krank, war ganz in Ordnung, ist es heute noch. Jetzt hat es einen ungewollten Bruder.
Von den kurzen 30 Sekunden - bis 1 Minuten-Gesprächen am Festnetz abgehend hab ich in den Anfangsphasen unserer Beziehung satte drei Stunden in einem Stück mit ihr telefoniert, in Summe pro Tag noch länger. Klar, man hat auch das Privileg genutzt, keine Horrorpreise für ein einschlägiges Gespräch zu bezahlen, und zugegeben das Ding ist mir mehrmals auf den Boden geknallt, im Eifer des Gesprächs, aber diese heißen Telefonate waren nicht das wirklich wichtige. Über 300 Kilometer war ich mit ihr verbunden, (fast) sooft ich wollte, das alleine zählt bei einer Fernbeziehung, wie wir sie führten.
KINKERLITZCHEN!
Heute höre ich von den neuen Kolleginnen von sechs, acht und noch mehr Stunden Gesprächsdauer und die verstehen unter einem Wochenendtelefonat tatsächlich ein 24 Stunden dauerndes Gespräch, und sie unterhalten sich dann nachher über die Häufigkeit der, nicht von ihnen verursachten Unterbrechungen - sprich Netzausfälle. Ich wundere mich nicht, dass die Girls - durch die Bank Anfang bis Mitte Dreißig- alle keine Kinder haben. Hätten wir die Dinger wenigstens an der Wand gelassen!

Von den kurzen 30 Sekunden - bis 1 Minuten-Gesprächen am Festnetz abgehend hab ich in den Anfangsphasen unserer Beziehung satte drei Stunden in einem Stück mit ihr telefoniert, in Summe pro Tag noch länger. Klar, man hat auch das Privileg genutzt, keine Horrorpreise für ein einschlägiges Gespräch zu bezahlen, und zugegeben das Ding ist mir mehrmals auf den Boden geknallt, im Eifer des Gesprächs, aber diese heißen Telefonate waren nicht das wirklich wichtige. Über 300 Kilometer war ich mit ihr verbunden, (fast) sooft ich wollte, das alleine zählt bei einer Fernbeziehung, wie wir sie führten.
KINKERLITZCHEN!
Heute höre ich von den neuen Kolleginnen von sechs, acht und noch mehr Stunden Gesprächsdauer und die verstehen unter einem Wochenendtelefonat tatsächlich ein 24 Stunden dauerndes Gespräch, und sie unterhalten sich dann nachher über die Häufigkeit der, nicht von ihnen verursachten Unterbrechungen - sprich Netzausfälle. Ich wundere mich nicht, dass die Girls - durch die Bank Anfang bis Mitte Dreißig- alle keine Kinder haben. Hätten wir die Dinger wenigstens an der Wand gelassen!
bluevelvet001 - am Sonntag, 12. März 2006, 19:34
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Ich hab es kommen sehen. Sie hält sich nicht fest, als sie sich wieder hinsetzten will. Der Schlenker des Zuges ist kurz, aber heftig. Alles passiert in Sekunden-Bruchteilen. Ihr Hintern dreht sich in meine Richtung - sie versucht durch Verlagerung der jeansverpackten hinteren Fleischteile das Gleichgewicht zu halten - mit wenig Erfolg.
Die Teile bewegen sich Richtung meines Schoßes und im selben Moment greift meine Hand reflexartig an ihre rechte Arschbacke.
Ich packe voll zu! Es war meine Hand! Ich kann nichts dafür, echt! Einen Reflex kann man nicht steuern!
Unser "Entschuldigung" kommt gleichzeitig. Ich füge hinzu: "Es war ein Reflex!"
Sie:" Gott sei Dank!"
Was will sie damit wohl ausdrücken? Ich frage nicht nach.
Die Teile bewegen sich Richtung meines Schoßes und im selben Moment greift meine Hand reflexartig an ihre rechte Arschbacke.

Unser "Entschuldigung" kommt gleichzeitig. Ich füge hinzu: "Es war ein Reflex!"
Sie:" Gott sei Dank!"
Was will sie damit wohl ausdrücken? Ich frage nicht nach.
bluevelvet001 - am Montag, 6. März 2006, 18:33
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Wenn das mal nicht pathologisch ist! Schon wieder ein Beitrag übers Kotzen. Naja, mein Hang zum Abründigen, Grauslichen und Schrägen ist ja schon im Titel meines Blogs erkennbar. Ich kann also gar nicht anders, will ich meinem Ruf gerecht werden. Es kann allerdings auch daran liegen, dass sich die Wiener in den öffenlichen Verkehrsmitteln gerne übergeben.
Also:
U-Bahnstation Philadelphiabrücke, es ist Viertel nach Eins, (und verdammt noch mal nicht "viertel zwei"), ich bin auf dem Weg zur Supervision. Relativ unscheinbar lehnt er, stets bemüht sich gerade zu halten, an einer Säule. Weißes, wallendes Haar, slavische Gesichtszüge, etwa 50 Jahre alt. Ich schaue deshalb so genau hin, weil seine Ähnlichkeit mit Radovan Karadzic frappierend ist. Der weltweit gesuchte Kriegsverbrecher hier in Meidling? Und schon rinnt ihm der "blasse Rote" aus der Gosch'n. Blasenwerfend sprudelt es aus ihm heraus. Ohne mächtige Brustkorbbewegungen, ohne Geräusch. Ein sanfte rote Quelle; wenn die Flüssigkeit dichter wäre und etwas purpurner, könnte man an einen Blutsturz glauben, aber es ist sicher nur Wein, dalmatinischer Rotwein, ohne Bröckerl! Essen ist seine Sache nicht, das sehe ich an seinen Gesichtszügen; ein harter Trinker, ein frustrierter Säufer, unberechenbar, still, gefährlich. Hochexplosiv! Eine mächtige Lacke bildet sich um seine Füße, ich schätze gut 3 Liter. Einige Wartende springen entsetzt zur Seite oder wenden sich würgend ab. Die ganze Szene hat etwas gespenstisches an sich. Der Entleerungsprozeß vollzieht sich beinah statisch und in Zeitlupe, fast möchte man das Wort "würdevoll" in den Mund nehmen (besser nicht, womöglich brichts raus). Er schnappt sich sein Plastiksackerl und sucht sich 30 Meter weiter eine andere -trockene- Säule. Ich bin (fast) beeindruckt.
Also:
U-Bahnstation Philadelphiabrücke, es ist Viertel nach Eins, (und verdammt noch mal nicht "viertel zwei"), ich bin auf dem Weg zur Supervision. Relativ unscheinbar lehnt er, stets bemüht sich gerade zu halten, an einer Säule. Weißes, wallendes Haar, slavische Gesichtszüge, etwa 50 Jahre alt. Ich schaue deshalb so genau hin, weil seine Ähnlichkeit mit Radovan Karadzic frappierend ist. Der weltweit gesuchte Kriegsverbrecher hier in Meidling? Und schon rinnt ihm der "blasse Rote" aus der Gosch'n. Blasenwerfend sprudelt es aus ihm heraus. Ohne mächtige Brustkorbbewegungen, ohne Geräusch. Ein sanfte rote Quelle; wenn die Flüssigkeit dichter wäre und etwas purpurner, könnte man an einen Blutsturz glauben, aber es ist sicher nur Wein, dalmatinischer Rotwein, ohne Bröckerl! Essen ist seine Sache nicht, das sehe ich an seinen Gesichtszügen; ein harter Trinker, ein frustrierter Säufer, unberechenbar, still, gefährlich. Hochexplosiv! Eine mächtige Lacke bildet sich um seine Füße, ich schätze gut 3 Liter. Einige Wartende springen entsetzt zur Seite oder wenden sich würgend ab. Die ganze Szene hat etwas gespenstisches an sich. Der Entleerungsprozeß vollzieht sich beinah statisch und in Zeitlupe, fast möchte man das Wort "würdevoll" in den Mund nehmen (besser nicht, womöglich brichts raus). Er schnappt sich sein Plastiksackerl und sucht sich 30 Meter weiter eine andere -trockene- Säule. Ich bin (fast) beeindruckt.
bluevelvet001 - am Mittwoch, 1. März 2006, 20:14
Hätte er Hirschknöpfe statt Augen, es würde hier nicht auffallen. Der Vorraum, in dem wir stehen, dass ist "Holz brutal". Dunkel, verraucht, vertäfelter politischer Reaktionismus, fein säuberlich an der Wand verleimt.
"An Wein...?"
"Eh Kloa, homm'ma! A Flaschal Zweigüt? "
"Momenddd...I bring eam und zwa Glasln - oda?"
Er hatscht in den Gastraum. Der ist gerammelt voll mit Spiegeltrinkern der Hardcore-Sorte. Ich hab nichts anderes erwartet.
Gols-Burgenland-21.00 Uhr.
Diese Säufer werden nicht mehr betrunken. Wenn sie ihren 60iger erreichen, ohne dass die Leber zirrhotisch ist, können sie tatsächlich maueralt werden. Ich nehm' den Zweigelt, die Chips und die neugierigen Blicke wieder mit hinaus in die Holzgruft. Ab zurück ins Zimmer, das noch nicht ganz fertig ist - Gott sei Dank! Im Frühjahr, werden die patschert gemalten Heiligenbildchen und infantilen Stillleben an die Wände geklatscht und der Herrgottswinkel eingerichtet. Jede Wette. Hirschnopf und Weihwasser und FPÖ sind hier unschlagbar!

"An Wein...?"
"Eh Kloa, homm'ma! A Flaschal Zweigüt? "
"Momenddd...I bring eam und zwa Glasln - oda?"
Er hatscht in den Gastraum. Der ist gerammelt voll mit Spiegeltrinkern der Hardcore-Sorte. Ich hab nichts anderes erwartet.
Gols-Burgenland-21.00 Uhr.
Diese Säufer werden nicht mehr betrunken. Wenn sie ihren 60iger erreichen, ohne dass die Leber zirrhotisch ist, können sie tatsächlich maueralt werden. Ich nehm' den Zweigelt, die Chips und die neugierigen Blicke wieder mit hinaus in die Holzgruft. Ab zurück ins Zimmer, das noch nicht ganz fertig ist - Gott sei Dank! Im Frühjahr, werden die patschert gemalten Heiligenbildchen und infantilen Stillleben an die Wände geklatscht und der Herrgottswinkel eingerichtet. Jede Wette. Hirschnopf und Weihwasser und FPÖ sind hier unschlagbar!
bluevelvet001 - am Sonntag, 26. Februar 2006, 19:58
Der Kotter rinnt ihm aus Nase und Mund. Paprikarot- speichlgefädet. Red Bull, Vodka, Erdnüsse. Es ist etwa 13 Jahre alt - asiatische Wurzeln. Seine Freunde sitzen ihm gegenüber und kudern sich einen runter - auf vietnamesisch (es klingt genauso dämlich wie bei österreichischen Jugendlichen, nur dass ich dauernd Reis rieche?!?).
Das Mädel in der Mitte macht einen leicht abgegriffenen Eindruck, sie grinst blöde und stopft mechanisch Pringles in sich hinein. Auch sie ist Asiatin. Kotterboy beugt sich wieder vor und lässt noch einen Schwall von Mateschitzschem Goldurin auf die Holzplanken der Bim fließen. Ich denke 25 Jahre zurück und stelle fest, dass meine Kotze eine deutlich andere Farbe hatte. Ein kleiner Unterschied muss sein!

bluevelvet001 - am Dienstag, 21. Februar 2006, 21:36
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"Nei-gschiss'n - bis übers Gnack hod's eam."
Das war das Stichwort:
Ich starre auf seine mächtigen "Nackenschwarten",
er sitzt direkt vor mir auf einem Zweiersitz, neben einer zierlichen Blondine.
"Der is da nunda-brettert, mit einem Karacho, des konnst du dir nicht vorstöin!"
"Und donn hod's eam nei-birnt, da Schnee war gonz rot fua lauter Bluat, wir ham z'erst no glacht, wie aber die rote Latschn immer größer wurn is, samma dann doch hin und agratt:
"Hots eam d' Hoisschlagader aufgfezzt!"
"Aus war's, der hod a so bliat, wia d' Sau."
"Wonn do ned a Dokta in da Liftreihe stond'n warad, der hed des a nia ned übalebt."
Nächster Halt: Niederhofstrasse - dröhnt es aus dem Lautsprecher!
Ich muss leider raus. Ein Urbayer in der Wiener U-Bahn. Ich hätt ihm gern noch länger zugehört. Sind das Zeichen von Heimweh?
Das war das Stichwort:
Ich starre auf seine mächtigen "Nackenschwarten",

"Der is da nunda-brettert, mit einem Karacho, des konnst du dir nicht vorstöin!"
"Und donn hod's eam nei-birnt, da Schnee war gonz rot fua lauter Bluat, wir ham z'erst no glacht, wie aber die rote Latschn immer größer wurn is, samma dann doch hin und agratt:
"Hots eam d' Hoisschlagader aufgfezzt!"
"Aus war's, der hod a so bliat, wia d' Sau."
"Wonn do ned a Dokta in da Liftreihe stond'n warad, der hed des a nia ned übalebt."
Nächster Halt: Niederhofstrasse - dröhnt es aus dem Lautsprecher!
Ich muss leider raus. Ein Urbayer in der Wiener U-Bahn. Ich hätt ihm gern noch länger zugehört. Sind das Zeichen von Heimweh?
bluevelvet001 - am Samstag, 18. Februar 2006, 17:55
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Sie erklärt mir, dass sie schreckliche Phantasien hat. Er erleidet einen Schlaganfall, ist halbseitig gelähmt, seine Frau verlässt ihn deshalb, endlich ist der Weg frei für sie. Sie wird da sein, ihn pflegen, ihm seinen Lieblingstee kochen, seine Leibwäsche wechseln, ihn waschen, mit Puder einreiben, und hin und wieder leckt sie auch seinen Schwanz - in diesem ist jede Menge Leben...
Ich versuche Haltung zu bewahren, weiß, dass sie mich provoziert, eine Reaktion haben will, und – fast hat sie mich so weit. Gerade noch rechzeitig schalte ich um, erkläre ihr, dass an ihrem Traum etwas nicht stimmt. Nämlich die Tatsache, dass Männer mit Halbseitenlähmung keinesfalls mehr einen hochkriegen. Es kommt trocken und absolut glaubwürdig! Sie schaut mich mit böse funkelnden Augen an und verschwindet schnaubend aus meinem Büro. Ich hab keine Ahnung, ob meine Behauptung stimmt, aber das Resultat war allemal eine Lüge wert. Vielleicht stimmt es sogar, werde mich bei Gelegenheit erkundigen!
Ich versuche Haltung zu bewahren, weiß, dass sie mich provoziert, eine Reaktion haben will, und – fast hat sie mich so weit. Gerade noch rechzeitig schalte ich um, erkläre ihr, dass an ihrem Traum etwas nicht stimmt. Nämlich die Tatsache, dass Männer mit Halbseitenlähmung keinesfalls mehr einen hochkriegen. Es kommt trocken und absolut glaubwürdig! Sie schaut mich mit böse funkelnden Augen an und verschwindet schnaubend aus meinem Büro. Ich hab keine Ahnung, ob meine Behauptung stimmt, aber das Resultat war allemal eine Lüge wert. Vielleicht stimmt es sogar, werde mich bei Gelegenheit erkundigen!
bluevelvet001 - am Mittwoch, 15. Februar 2006, 19:57
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Werft mir Menschenverachtung vor. Bezeichnet mich als unausgeglichen, ungerecht, zynisch, bösartig. Auch "Unsozial, arrogant oder einfach nur dümmlich aggressiv" akzeptiere ich, ohne mit der Wimper zu zucken.
ABER: D e n mag ich einfach nicht! Dieses kleinkarierte, arschkriechende, weinerliche Ex-Werkmeisterchen, den halt ich einfach nicht aus. Ok - der Sturz auf den Kopf, den er erlitten hat, war nicht von schlechten Eltern, aber das ist zwei Jahre her! Die Rehabilitation ist vollständig gelungen und abgeschlossen! Krampfhaft versucht er hier zu bleiben, warum? Keiner weiß es.
Wie er alle zum Narren hält, biezzelt, fordert und schleimt, sich windet und den Arzt solange mit seinem Geseire nervt, bis er ihm den Transport mit dem Rettungsauto bewilligt, dabei läuft der die 100-Meter schon schneller als jeder seiner Therapeuten.
Ich darf es! Ich darf ihn nicht mögen! Ich gönn mir das, ohne mir vorzuwerfen, dass ich meinen Job schlecht mache.
ABER: D e n mag ich einfach nicht! Dieses kleinkarierte, arschkriechende, weinerliche Ex-Werkmeisterchen, den halt ich einfach nicht aus. Ok - der Sturz auf den Kopf, den er erlitten hat, war nicht von schlechten Eltern, aber das ist zwei Jahre her! Die Rehabilitation ist vollständig gelungen und abgeschlossen! Krampfhaft versucht er hier zu bleiben, warum? Keiner weiß es.
Wie er alle zum Narren hält, biezzelt, fordert und schleimt, sich windet und den Arzt solange mit seinem Geseire nervt, bis er ihm den Transport mit dem Rettungsauto bewilligt, dabei läuft der die 100-Meter schon schneller als jeder seiner Therapeuten.
Ich darf es! Ich darf ihn nicht mögen! Ich gönn mir das, ohne mir vorzuwerfen, dass ich meinen Job schlecht mache.
bluevelvet001 - am Sonntag, 12. Februar 2006, 17:55
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sackelzement...
ich renn um 6 uhr 50 durch unterirdische gänge an meinen neuen arbeitsplatz; ich saufe literweise löskaffee aus dem automaten. in der U6 stinkts nach altem mann und nassem hund. meinen ersten besuch im UKH-Meidling, unserem unmittelbaren nachbarn hab ich auch schon hinter mir- eine saftige bänderzerrung, nachdem ich dem bus nachlaufend über riesige tiefgefrorene Hundtrümmer gestolpert bin, hat es mich sogar aus meinen MBT-latschen gefetzt- von wegen g'sunder schuh!
was das eigenartigste ist: mit taugts!
ich renn um 6 uhr 50 durch unterirdische gänge an meinen neuen arbeitsplatz; ich saufe literweise löskaffee aus dem automaten. in der U6 stinkts nach altem mann und nassem hund. meinen ersten besuch im UKH-Meidling, unserem unmittelbaren nachbarn hab ich auch schon hinter mir- eine saftige bänderzerrung, nachdem ich dem bus nachlaufend über riesige tiefgefrorene Hundtrümmer gestolpert bin, hat es mich sogar aus meinen MBT-latschen gefetzt- von wegen g'sunder schuh!
was das eigenartigste ist: mit taugts!
bluevelvet001 - am Dienstag, 31. Januar 2006, 21:52
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Er ist siebzehn. Wäre sein Kopf sein Oberschenkel, er wäre mit etwa 25 Silberplatten verschraubt und mit 288 Stichen genäht. Aber es ist sein Kopf, und die Unfallchirurgen haben ein kleines Wunder vollbracht. Bei denen hätte Baron Frankenstein lernen sollen. Gut, das eine Auge sitzt etwas schief, das Hörndl, das aus seiner Stirn ragt, ist wohl der Rest der körpereigenen Stirnplatte.
Seinem Schutzengerl sollte umgehend die Goldene Schädelplatte mit Platinrand verliehen werden. Die neurologische Rehabilitation ist erfolgreich abgeschlossen. Ich frage ihn nach der Automarke, da ich weiß, der Unfall passierte bei einer Hochgeschwindigkeitsfahrt mit 190 km/h. Erwartet hab ich einen 7er BMW, es war aber nur ein lächerlicher Suzuki Swift. Und er nur Mitfahrer auf dem Rücksitz. Das ganze ist vor drei Monaten passiert. Voller Begeisterung erzählt er mir, dass er bereits dreimal ohne Führerschein erwischt worden ist. Und jetzt wurde er doch tatsächlich für drei Monate gesperrt. Ein Haufen Dreier, nicht wahr? Er ist übrigens mit dem Auto zur Nachuntersuchung gekommen.
Wenn er nicht schon so lädiert aus der Wäsche schauen würde, täte ich ihm am liebsten eine runterhauen.
Seinem Schutzengerl sollte umgehend die Goldene Schädelplatte mit Platinrand verliehen werden. Die neurologische Rehabilitation ist erfolgreich abgeschlossen. Ich frage ihn nach der Automarke, da ich weiß, der Unfall passierte bei einer Hochgeschwindigkeitsfahrt mit 190 km/h. Erwartet hab ich einen 7er BMW, es war aber nur ein lächerlicher Suzuki Swift. Und er nur Mitfahrer auf dem Rücksitz. Das ganze ist vor drei Monaten passiert. Voller Begeisterung erzählt er mir, dass er bereits dreimal ohne Führerschein erwischt worden ist. Und jetzt wurde er doch tatsächlich für drei Monate gesperrt. Ein Haufen Dreier, nicht wahr? Er ist übrigens mit dem Auto zur Nachuntersuchung gekommen.
Wenn er nicht schon so lädiert aus der Wäsche schauen würde, täte ich ihm am liebsten eine runterhauen.
bluevelvet001 - am Mittwoch, 18. Januar 2006, 18:46
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Andächtiges Lauschen den nuschelnden Tönen von nebenan. Diktafone. Neuartige Windelhosen am Kontinenzmarkt. Ich frag mich zuerst, was ich hier soll: Weißkittel und kaputte Fenster, Formalinduft, weiche Birnen und harte Weihnachtskekse. Echte Sternbildgläubige, die sich unendlich darüber wundern, dass ein Mann seinen Aszendenten kennt. Trotzdem bin ich beeindruckt. Ich hoffe es hält lange an!
bluevelvet001 - am Freitag, 6. Januar 2006, 07:59
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