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Bluevelvet001
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Zum Ausländerklopfen im Park versammelte Supersaubarteln mit tätowierten Glatzen und chronischem Hirnsausen, wobei ich mich frage, ob ein Vakuum überhaupt sausen kann. Ein Riesenschiefer im rechten Daumen, zwei weitere im Handballen. Ich lecke die Blutstropfen vom Handgelenk, tropfe die U 6 ein bisserl voll. Man soll nicht auf leere Holzköpfe einschlagen, welche Hetzparolen grölen, man tut sich nur weh, da spielt es auch keine Rolle, wenn man sich eigentlich nur verteidigt...und zugegeben, der zweite Schlag kam mit überzeugter Wut und hat seine Wirkung nicht verfehlt, der Holzkopf hat ordentlich gewackelt. Zumindest leb ich noch!

Es ist eine glatte, geblümte, verspannteppichte und steif gebügelte Welt, in die ich eindringe. Die Duschtassen sind plankpoliert, es riecht nach Vanille und ich suche nach dem Duftspender, bevor ich draufkomme, dass es das Klopapier ist, welches so penetrant die Luft "verbessert". Grander Wasser in den Leitungen, doch die Tauben scheissen auch hier nur zartes Graugrün, wie ich nach dem Öffnen der Balkontüre bemerke. Die Sonne am Balkon lässt zumindest erahnen, warum Schladming ein beliebter Urlaubsort ist. Langsam füllt sich der Parkplatz mit den Wagen der- mehr oder weniger wichtigen- Teilnehmer.
Später, im Saal betrachte ich die in Anzüge und Kostüme gepresseten Rückenansichten: Schultern hoch, Rücken breit, Hälse lang oder gar nicht sichtbar, die Köpfe schief gelegt, frisiert, frustriert und gegen Ende des ersten Tages paralysiert.
Ich sehne mich nach einem guten Klo, mit bequemer Brille, einem frisch gezapften Bier und einem blutigen Steak mit frischen Speckfisolen, genauso wie es das Klischee erfordert.
Bin ich nicht brav?

Nächteumdieohrenschlagen. Mit DEN FreundInnen! Du glaubst gar nicht, wie einfach es ist, die Sache zu entzaubern. Es ist nix dran, absolutnix!
Es gleicht einem lazaristischen Akt, zum Beispiel, den Kaninchen nach drei Tagen endlich ein paar Löwenzahnblätter zu bringen, bevor sie verhungern, bevor sie sich einscheissen und jämmerlich zu Grunde gehen.
Es ist genauso unbedeutend, wie es einfach ist, alte FreundInnen wieder zu treffen, bei einem Klassentreffen oder einem Begräbnis, einer Hochzeit und dann doch noch einen "roten Faden zu finden" in der Unterhaltung, dem Umgang miteinander, dem Ficken auf dem Klo, dem "Zwischen die Beine Greifen" (was man ja zu Haus nicht machen darf, obwohl es so einafch wäre); es ist kurzfristig geil, der Gier nach neuen Erfahrungen nachzugeben, der Schadenfreude Platz einzuräumen, dem Neid Raum zu lassen, der Wut freien Lauf zugestehen.
Dient ja alles nur einem Zweck: Sich loszusagen oder loszukaufen, v0n der Vergangenheit...weil man sie nicht aushält.
Obwohl alles so schön war! (Oder täusch ich mich da???)

Heute Nacht war er bei mir! Mein Vater, der seit 1984 am Waldfriedhof in München begraben liegt. Er saß plötzlich da, einfach so, locker in einem Lehnstuhl, die Füße überkreuzt, Anzughose mit Bügelfalte –Stresemann – Sakko, weißes Hemd, an seinen Handgelenken funkeln golden die obligaten Manschettenknöpfe, entlockt er mir ein kehliges OHHHH mit seinem unvermuteten Erscheinen. Sein Haar ist dunkel, so dunkel wie ich es in Erinnerung habe, ich muss so etwa vier oder fünf Jahre alt gewesen sein, als sich diese Farbe in mein Gedächtnis gebrannt hat. Ich kann es zeitlich zuordnen, weil es bald etwas lichter und dünner wurde, so empfand ich es zumindest, so wie der ganze Vater lichter und dünner wird in meiner Erinnerung, je schneller ich mich dem Erwachsenwerden näherte.
„Ich bin gar nicht tot, mir geht es blendend, wie du siehst. Die spinnen alle, ich bin nicht gestorben.“ Er lächelt sein unnachahmliches Lächeln, die Mundwinkel jeden Satz ironisch untermalend in die Breite gezogen.
„72 Jahre und blendend in Schuss wie du siehst!“ Ich nicke anerkennend und bekomme kein Wort über meine Lippen. Jetzt, jetzt wo ich die Chance hätte, ihm alles reinzusagen, ihn verbal zu prügeln, zur Rechenschaft zu ziehen, für alles, was er mir angetan hat, nämlich nichts für mich zu tun, nicht für mich da gewesen zu sein (der Arsch, der elendige), jetzt überkommt mich eine unheimliche Sehnsucht, von ihm in den Arm genommen zu werden, mich von seiner Stimme streicheln zu lassen, ihn zu fühlen, seine Anwesenheit, die ich so vermisst habe, als ich ein kleiner Junge war, die Stimme, die ich jetzt vermisse und die ich bis ans Ende meiner Tage vermissen werde.
Aber warte, ich erwisch dich schon noch! Komm bald wieder, das nächste Mal bin ich besser vorbereitet!

Die Vergangenheit ist ein Selbstläufer aus tückischen und schmerzlichen Erinnerungen. Im Traum verbinden sich diese zu skurrilen Personen und Ereignissen.
Klassentreffen.
Peter H. zu Gymnasiumszeiten ein Riesenarschloch, mit dem ich nichts am Hut hatte, sitzt mir gegenüber und labert mich voll. Der 15 Jahre dauernden Psychoanalyse noch immer nicht entronnen, regrediert er pausenlos und erzählt von seinem Vater, der die Mutter verlassen hat, weil er zu eifersüchtig war, um ihre vielen Bekanntschaften auszuhalten. Als wäre er in dessen Haut geschlüpft zitiert er seinen Vater:
"Da breche ich lieber alles ab und verlasse dich, und bin alleine und möglicherweise einsam, damit kann ich besser umgehen, als in ständigem Kampf zu sein mit dieser alles zerfressenden Eifersucht!"
"Und das hat er dann auch gemacht", führt H. weiter aus. Dass er nicht lange alleine geblieben ist, diese Information gibt es dann noch als Draufgabe und, dass sein Vater auch noch mit 55 ein Kind in die Welt gesetzt hat, diese Tatsache kommt bitter und schmerzgeschängert über den Tisch. Alle Frauen am Tisch weinen, die Männer sehen H. an und Werner, inzwischen Vater von vier Kindern brüllt: "Ich hätt es auch so gemacht!"
Mir ist übel vom Verlauf des Abends und ich verziehe mich in eine Nische im Inneren des Lokals, allein, und denke nach...über Eifersucht undVäter.

Wer haette das gedacht!
Bisher hab ich kaum an die gruene Insel gedacht, jetzt werde ich wohl das Problem haben, sie wieder aus dem Kopf zu bekommen.
Diese paar Tage mit dem Filius haben es in sich. Der entpuppt sich als echter Womanizer, mit seinen Sakkos und dem echt coolen Hut, den er seit einiger Zeit traegt. Die Herzen der Maedls fliegen ihm zu.
Wir haben nichts ausgelassen:
Regen, Sonnenschein, steile Klippen, jede Menge Parks, Doppeldecker-Busse, das gruenste Gruen, das ich je gesehen habe, schlechtes Essen, Fussballspiel der ersten englischen Liga auf Grossleinwand im Pub (oh, wow!) tolles Bier, oder besser Guinness, und die vielen Pubs, die alles schlagen, was ich in diesem Bereich bisher zu Gesicht bekommen habe - und das ist nicht gerade wenig. "Hairy Lemon" - da muss man einfach gewesen sein. Leider kann ich hier keine Bilder einspielen, ein Bildchen von dem "Pub aller Pubs" wird nachgeliefert. Die ganze Chose ist extrem teuer, aber jeden Penny (sorry, auch hier Cent) wert!
Das war sicher nicht mein letzter Besuch hier, zweieinhalb Stunden Flug von Salzburg - warum faellt mir hier Salzburg ein und nicht Wien, dort leb ich schliesslich!

Der Begriff des Maltraetierens hat fuer mich seit 5. August einen neuen Inhalt bekommen. Seither bin ich naemlich in Malta auf Urlaub.
Dreckig, staubig, baustellig, genervte Busfahrer, Abkoch-Taxler, Huppsychopaten, singende, grunzende Italienaffen, denen man ihre Pillen nicht mitgegeben hat. fels
Doch dann hab ich ihn doch noch gefunden, den Platz, der einen alles vergessen laesst. Auf einem Felsen gelegen, dem offenen Meer zugewandt, Sonnensegel, Bob Marley, U2, Bob Dylan, Bier und Bacardi Cola..."Exiles"

Ein der optischen Wahrnehmung unfähiges, gefiedertes, aber des Fliegens nicht mächtiges Haustier gelangt in den Besitz nicht näher definierter Sämereien.
Blindes-Huhn
(Ein blindes Huhn findet auch ein Korn)

Das maximale Volumen subterraner Agrarprodukte steht in reziproker Relation zur spirituellen Kapazität des Produzenten.
Kartoffel
(Die dümmsten Bauern haben die größten Kartoffeln.)

Grenzgenial!
Der 82jährige ehemalige Kettenraucher und - seit dem Rauchstopp sich kontinuierlich zum Großtrommelträger erster Güte entwickelnde - mehrfache Großvater und Urgroßvater operiert sich selbst Hühneraugen weg, die gar keine sind. Viagra23Als er daraufhin - mit Medikamenten gegen die auftretende Entzündung durch den Hausarzt versorgt, gegen diese eine allergische Reaktion entwickelt, und mit riesigen, schwer geröteten Hängebacken und Lippen so groß, dass sie ihm die Nasenlöcher verschließen, neben seiner 84 jährigen Gattin aufwacht (welche ob dieses Anblicks beinah der Schlag trifft) doch endlich im Krankenhaus landet, wo man ihm wegen fortschreitendem, unbehandeltem Knochenfraß eine Zehe amputieren muss, so ist es kein Wunder, dass die 54jährige Tochter, die ihm (ebenfalls in höllische Angst und Schrecken versetzt) die Toilettesachen ins Krankenhaus nachbringen will, auf der Suche nach diversen benötigten Kleidungsstücken, Toiletteartikeln und Zweitgebiss ein unbekanntes Handy und eine 30er-Packung VIAGRA findet, ebenfall dem Schlaganfall nahe ist.
Wenn dann jener Vater, Groß- und Urgroßvater sich damit rechtfertigt, dass er die Blauen weiterverkauft und das Handy wahrscheinlich aus Versehen unter seine Sachen gerutscht sein muss, so ist es ebenfalls nicht weiter verwunderlich, dass sich seine 58jährige, zweite Tochter plötzlich an eine Szene erinnert, als ihr, auf dem Gehsteig stehend, ein Mann, den sie eindeutig als ihren Vater identifiziert hat, geile Kusshändchen zuwarf, sie offensichtlich - ob seiner eklatanten Sehschwäche nicht erkennend - die Strasse dann überqueren lässt, dann, ja dann liebe Leute ist es kein Wunder, dass ihm die Story mit dem VIAGRA- Deal niemand abkauft, oder?

Verdammt nah dran, am Verrücktwerden, am Breakdown, der Abgrund vor dir hat sich aufgetan, und in diesem Moment deines Lebens willst du es nicht mehr weiterleben.
Es gibt nichts schlimmeres, als davon zu träumen, dass ein von dir über alles geliebter Mensch stirbt. Schon beim Aufschreiben dieses Albtraums, hier und jetzt, bekomme ich Gänsehaut.traumGestern hab ich laut aufgeschrieen, bin davon - glaub ich - aufgewacht und hab jämmerlich zu weinen begonnen. In diesem Augenblick bist du angefüllt mit einer so unendlich großen Trauer, alles scheint sinnlos geworden, alle Probleme, die du vielleicht am Vorabend beim Einschlafen gewälzt hast, erscheinen plötzlich lächerlich und banal. Wie beruhigend ist es, wenn da jemand an deiner Seite liegt und deinen Schmerz bemerkt. Und dich einfach sanft am Hals und an den Schultern streichelt und dir zuflüstert:
“Es war nur ein Traum, es ist alles in Ordnung, es war nur ein böser Traum.“ Dann erst wird dir bewusst, wie viel Glück du hast, denn es gibt so viele Menschen, die alleine schlafen müssen und niemanden haben, der sie tröstet, der ihren Schmerz abfangen kann. Und wenn ich mich dann beruhigt habe, ist es mir fast peinlich, wie gut ich es erwischt habe...

Wir sitzen im ersten Wiener „Eintopf -Restaurant“ .
Er erzählt in seinem klaren, kargen, fremdwortfreien und dadurch auf das Wesentliche reduzierten Hochdeutsch seine Geschichte, von der wichtigsten blauen Tablette dieses Jahrhunderts.
„Der Arzt hat mir die Nebenwirkungen vorher erklärt! Du wirst gerötete Augen haben, kein Problem... dein Herzschlag ist beschleunigt, nichts Beunruhigendes... nicht mit Alkohol mischen, das neutralisiert die gewollte Wirkung.“viagra
Er ist Mitte 40 und hat nach Jahren wieder eine Beziehung. Alles war wunderbar nur im Bett wollte es einfach nicht klappen, also sprach er mit einem befreundeten Arzt. Der verschrieb ihm die Blauen.
„Ich hab sie geschluckt, eine Halbe, 1 Stunde vor dem angestrebten Zeitpunkt. Ich hab mich nach 20 Minuten in den Spiegel geschaut und vor mir selbst gefürchtet. So rot! Es war furchtbar!“
Sein zusätzliches Pech, er hat große, leicht basedowsche Augäpfel.
„Als ich ihr die Tür öffnete und sie mein Gesicht sah, hat sie sich ziemlich erschreckt. Ich hab ihr erzählt, eine Fliege sei mir ins Auge geflogen!“
„Im Jänner? In beide Augen gleichzeitig?“ Ich starre ihn fassungslos an.
„Jo, was hätte ich denn sagen sollen?“
Sie hat mir kalte Umschläge gemacht und mich gestreichelt : „Oh, du armer Schatz...!“
„Es war furchtbar, sie wollte mich liebevoll pflegen und ich bin über sie hergefallen, wie über ein Stück Fleisch. Von 6 Uhr abends bis 5 Uhr früh, bis sie gesagt hat: „Bitte, nimmer, mir tut alles weh, und ich bin schon ganz wund! Zuerst wochenlang gar nix und dann das!“
Ich weiß nicht, ob er nicht doch beleidigt war, weil ich fast eine halbe Stunde gebraucht habe um meinen Lachanfall unter Kontrolle zu bekommen.

Hinreißend
so versteckt anrüchig
so ein bisschen abgründig
so herrlich verdorben
so liebevoll verspielt
so exzentrisch
so durchtrieben
so unglaublich arrogant
so perfide
so genial mit der Zunge...und auf Papier
Hinreißend

Eine beharrliche Beunruhigung verbreitet sich und hält den ganzen Tag über an, wenn man um 5.30 Uhr aus einem Traum aufwacht, in dem einem eitrige rote Pusteln ums Auge wachsen, das Auge selbst in einem brutalen Winkel nach außen schielend beinah aus der Augenhöhle fällt, und die Gesichtsfarbe in einem lichten Ockergelb erstrahlt, welches nur auf eine Hepatitis der gröberen Art schließen lässt.
Es fehlt dann nur noch die Gänsehaut am Sack, den Oberschenkeln und Oberarmen, tiefe Ringe unter den Augen, strähnige, fette Haare und der 1,75 - Tagebart im realen Spiegelbild, um wieder einmal so richtig ausgiebig ins Waschbecken zu erbrechen, und dann festzustellen müssen, dass der Kotter nicht ablaufen kann, weil das ohnehin schon stark verunreinigte Abflußrohr im Bad die schlecht verdaute Räucherblunzn vom Meidlinger Markt nicht mehr packt und entgültig zu ist. Montags, montags, montags,...minus 10 %, minus 10 %, minus 10 %...
Und hiermit verspreche ich feierlich, dass dies der letzte "Brechbeitrag" für das nächste halbe Jahr ist!

 

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